Schon seit 50 Jahren ist Jürgen Bernschneider mit einem TABBERT unterwegs. Wir haben ihn zum Interview gebeten und wurden bei den Antworten glatt selbst ein wenig nostalgisch.
Frage: Sehr geehrter Herr Bernscheider, Sie sind TABBERT Fan der fast ersten Stunde, wann sind Sie denn zum ersten Mal mit einem TABBERT in Berührung gekommen und welche Erinnerungen haben Sie daran?
Eigentlich bin ich in TABBERT Wohnwagen aufgewachsen, da meine Eltern mit vier Kindern und Selbstständigkeit nie einen Urlaub lange im Voraus planen konnten. Es wurde immer spontan angehängt und losgefahren. Ob Sommer oder Winter.Somit war ich schon als Einjähriger 1968 ein TABBERT Camper.
Zu dieser Zeit gab es natürlich noch nicht die Annehmlichkeiten und Ausstattungen wie heute. Der Wohnwagen hatte noch eine Ölheizung (ohne Umluft). Man musste mit einer Gießkanne bewaffnet beim Campingplatzbetreiber eine Füllung Heizöl kaufen, der die Kanne mit einer Handpumpe aus einem Fass befüllte. Zurück am Wohnwagen wurde der Heizölvorrat dann aufgefüllt. Da die Isolierung der damaligen Fahrzeuge dementsprechend schlecht war, hat mein Vater die Fenster von innen mit einer Frischhaltefolie bespannt, um eine zusätzliche Kältebrücke auszuschließen.
Der Gaskasten, in dem sich auch der Frischwasserkanister befand, war getrennt vom übrigen Chassis auf der Deichsel montiert. Das Einfrieren des Wassers war somit immer vorprogrammiert und für die Nacht musste der Wasserkanister immer ausgebaut und in den Wohnwagen mitgenommen werden. Für das Waschbecken gab es keine elektrische Wasserpumpe. Die Armatur wurde mittels einer Fußpumpe betätigt. Somit musste beim Zähneputzen immer aktiv in gleichem Rhythmus getreten werden, um einen brauchbaren Wasserstrahl zu erzeugen. Man kannte es zu damaliger Zeit eben nicht anders, und da es ein Luxus war, mit einem Wohnwagen zu verreisen, bemitleidete man eher die Camper, die auch im Winter mit einem Zelt unterwegs waren. Im Sommer dagegen hatte der Kessel der Ölheizung andere Vorteile. Der schwere Gussdeckel wurde beim Spanienurlaub abgenommen und mit Schmuggelware befüllt. Hier passten bis zu acht Flaschen Hochprozentiges hinein, die unsere Eltern ja irgendwie durch die Grenzkontrollen bringen mussten. Der nächste TABBERT Wohnwagen hatte dann schon eine Gasheizung. Weiterhin hatten diese Modelle auch Gaslampen. Über dem Wohn- und Schlafbereich konnte man einen Absperrhahn öffnen und die Leuchte anzünden. Mit einem Regler hat man die Gaszufuhr eingestellt und somit die Helligkeit geändert.

(c) Jürgen Bernschneider
Somit war in den 70igern das Thema autark schon kein Problem mehr. Kühlschrank, Heizung und Beleuchtung waren über die Gasflasche abgedeckt und man brauchte keinen Stromanschluss. Beim nächsten TABBERT 5500 gab es dann das erste Etagenbett da nur noch die zwei jüngsten mit in Urlaub fuhren. Das war für mich und meine Schwester natürlich das Größte. Ein eigener Schlafbereich mit Nachtschränkchen.
Frage: Was war Ihr schönstes oder verrücktestes Erlebnis mit einem TABBERT?
Allein die Urlaube im Wohnwagen waren immer tolle Erlebnisse für uns als Kinder. Es gab noch keine Animation auf den Campingplätzen und man beschäftigte sich noch mit draußen spielen oder auch gemütlichen Karten- oder Brettspielen im TABBERT Wohnwagen. Natürlich war Camping in dieser Zeit noch beschwerlicher. Allein durch die damalige Motorisierung der Zugfahrzeuge kamen schon brenzlige Situationen zu Stande.Der Mercedes 200 D /8 hatte 60 PS und mit einem 1500 Kg schweren TABBERT am Haken wurde oftmals die Mannschaft sogar auf der Autobahn aus dem Auto beordert um schieben zu helfen.
Bei einer späteren Reise im eigenen TABBERT Comtesse zusammen mit meiner Partnerin wurden wir einmal vor über 20 Jahren eingeschneit und bei unter -20 Grad kamen wir auf die glorreiche Idee, kurz vor dem Schlafengehen noch mal das Fenster kurz zum Lüften zu öffnen. Dann sind wir aber sofort eingeschlafen. Wach wurden wir wieder kurz vor dem Kältetod. Wir zitterten am ganzen Körper und die Decke war an der Seitenwand nähe Fester angefroren. Zum Glück schaffte die Heizung es, uns nach einiger Zeit wieder aufzutauen.

(c) Jürgen Bernschneider

(c) Jürgen Bernschneider
Am Chiemsee wurden wir von einem Hagelsturm überrascht. Das Gewitter kam so schnell, dass meine Partnerin am Bugfester hing und es von innen nicht mehr schließen konnte. Ich hing in der Zeit draußen am Sonnensegel und hob beinahe mit dem gesamten Teil ab, während ringsum die Hagelkörner einschlugen und Äste von Bäumen herunter gekracht sind.
Aber auch diese Erfahrung haben wir und der TABBERT unbeschadet überstanden.
Frage: Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem TABBERT ganz besonders?
Für mich ist und bleibt der TABBERT die Qualitätsmarke Nr. 1! Wir haben in unserer über 50jährigen Camper-Laufzeit auch schon andere Marken ausprobiert. Auf Messen haben wir Mitbewerber getestet und kommen immer wieder zum Schluss das die TABBERT Fahrzeuge qualitativ einfach die Besten sind. Sei es in der Verarbeitung oder in den Materialien, die verarbeitet werden.
Frage: Welches Modell ist denn Ihr persönlicher Liebling und aus welchem Grund?
Es gibt eigentlich kein bestimmtes Lieblingsmodell, eher die Aufteilung ist für uns wichtig. Wir haben bis heute Wohnwagen der Baureihe COMTESSE, DIADEM und PUCCINI gehabt. Allerdings werden in den letzten Jahren bei den Wohnwagenherstellern auch günstigere Einsteigermodelle gebaut, um natürlich auch jungen Leuten das Campen schmackhaft zu machen. Hier sind natürlich dann mit dem Preis auch Qualitätsunterschiede zu erkennen.
Weiterhin habe ich einen kleinen Tick und bin nicht so scharf auf Wohnwagen, die jeder hat. Da es beim Wohnwagen nicht so viele unterschiedliche Varianten in der Optik wie z.B. beim Autokauf gibt, schaue ich immer auf Sondermodelle oder Designpakete, die nicht jeder hat. Weiterhin sind wir auch ein wenig bekloppt und schauen nach größeren Modellen, meist um oder ab 8 Metern, obwohl wir nur zu Zweit unterwegs sind. Diesen Mehrplatz und dazu noch ein ordentliches Queensbett oder Einzelbetten gönnen wir uns, da wir ja auch nicht jünger werden.
In den letzten Jahren habe ich deswegen mit dem GRANDE PUCCINI geliebäugelt, der allerdings jetzt vom CELLINI abgelöst wurde. Hier bin ich jetzt beim Cellini 655 E gelandet, der wohl nächstes Jahr mit uns unterwegs sein wird.

(c) Jürgen Bernschneider
Frage: Sie sind außerdem Moderator einer TABBERT Gruppe bei Facebook. Wie kam es dazu?
Im Dezember 2017 habe ich mich in einer Nachtschicht vor dem PC gewundert, warum in Camper-Foren sehr wenig über das Thema Wintercamping erscheint. Kurzentschlossen habe ich die Facebook-Gruppe „Die WinterCamper“ ins Leben gerufen, die nach einem Jahr schon über 7.000 Mitglieder aufweisen konnte. Hier werden speziell Bedenken zum Campen in der kalten Jahreszeit, Technikfragen und Winterausstattung diskutiert. Außerdem werden hier traumhafte Bilder und Camper-Impressionen eingestellt.
Eine markenabhängige TABBERT Gruppe gab es schon, hier habe ich ein paar alte TABBERT Bilder eingestellt und konnte mit ein paar Technik-Tipps weiterhelfen. Daraufhin lud mich der Admin ein, ihn als Moderator zu unterstützen. In den letzten drei Wochen wuchs die Gruppe auf fast 1000 TABBERT Fans und wird hoffentlich weiterhin noch ein informatives Ansprechforum für TABBERT Begeisterte sein.
Frage: Eine Frage, die zum Schluss natürlich nicht fehlen darf: Wohin geht es als nächstes?
Jetzt geht es Mitte August erst mal nach Italien. Pasta und Rotwein genießen. Im Herbst mal zum Wandern ins Allgäu und dann im Januar wieder in den Schnee. Weiterhin findet im Mai 2020 ein Campertreffen statt. Hier sind die TABBERT Camper auch beteiligt und wir hoffen dort einige Schmuckstücke der Marke sehen zu können.
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